Wer einen 1und1 Server sein eigen nennt und als Installationsimage Ubuntu benutzt wird sich vermutlich wundern wo denn der ganze Festplattenplatz hin ist, so auch unser neuer Kunde.

Beispiel:

root@xxxxx:/# df -h
Filesystem            Size  Used Avail Use% Mounted on
/dev/md1                       3.7G  399M  3.3G  11% /
/dev/mapper/vg00-usr     4.0G  744M  3.3G  19% /usr
/dev/mapper/vg00-var     4.0G  949M  3.1G  24% /var
/dev/mapper/vg00-home  4.0G  4.2M  4.0G   1% /home

Die Lösung ist relativ einfach. Zuerst einmal schauen wir nach wie viel Speicherplatz uns noch zur Verfügung steht:

root@xxxxx:/# vgdisplay
  --- Volume group ---
  VG Name               vg00
  System ID
  Format                lvm2
  Metadata Areas        1
  Metadata Sequence No  6
  VG Access             read/write
  VG Status             resizable
  MAX LV                0
  Cur LV                3
  Open LV               3
  Max PV                0
  Cur PV                1
  Act PV                1
  VG Size               925.91 GiB
  PE Size               4.00 MiB
  Total PE              237033
  Alloc PE / Size       59392 / 232.00 GiB
  Free  PE / Size       177641 / 693.91 GiB
  VG UUID               5AkVYW-V0pd-fslF-vEF2-P3vm-m1p2-rymqQz

Wir erkennen also das wir insgesamt 925.91 GiB zur Verfügung haben und davon 232.00 GiB vergeben/zugewiesen sind und das wir noch ca. 693 GiB zuweisen können. Nun vergrößern wir einfach unsere Partitionen nach unseren Vorstellungen:

root@xxxxx:/# lvresize -v -L+200G /dev/mapper/vg00-var
root@xxxxx:/# lvresize -v -L+20G /dev/mapper/vg00-usr

Nun sind wir allerdings noch nicht ganz fertig. Denn das Dateisystem weiß noch garnichts von seinem Glück. 1und1 verwendet hier Standardmäßig das xfs Dateisystem welches Online Vergrößerungen zulässt:

root@xxxxx:/# xfs_growfs /var
root@xxxxx:/# xfs_growfs /usr

Fazit:

1und1 hat beim Partitionieren einen Forstschritt in Richtung LVM gemacht. Allerdings wurde hierbei auch wieder nur etwas halbherzig partitioniert da z.B. die Root Partition selbst nicht als LVM ausgelegt ist. Allerdings hat man nun zumindest die Möglichkeit zusätzliche LVM Partitionen ohne Neustart in den Rettungsmodus hinzuzufügen bzw. zu vergrößern. Was mir allerdings schleierhaft ist warum 1und1 sich bewusst diesem Supportaufwand ausetzt das Kunden anrufen weil Sie keinen Festplattenplatz mehr haben. Natürlich gehören Root-Server nur in Profi Hände. Aber die Praxis zeigt ein deutlich anderes Bild und so schön LVM für den Profi ist so schwierig zu verstehen ist es für den normalen Serverbesitzer. Wem das alles zu kompliziert erscheint kann natürlich jederzeit unseren Support unter https://miete-admin.de/ in Anspruch nehmen. Soviel Eigenwerbung muss sein.